Irgendetwas ist in diesem Sommer passiert, dass meinen Blick auf Mode grundlegend verändert hat. Eigentlich fing alles an einem Tag im Juli ganz harmlos an. Es war tolles Badeseewetter, ein perfekter Sommertag. DER perfekte Tag, der regelrecht geschaffen dafür war, faul am Ufer zu liegen und die Seele baumeln zu lassen – eben dem wunderbaren Gefühl der Faulheit nachzugeben.
Auf dem Weg zum Badesee wurde ich von meinem Auto an die Tankstelle gezwungen. Es hatte Durst ;-)! Beim Tanken fiel mein Blick durch die Glasscheibe des Kassenhäuschens, direkt auf das bunte Regal von Zeitschriften.
Und aus einem Impuls heraus tat ich etwas, was ich schon ewig nicht mehr gemacht hatte. Ich räumte das Regal an Frauenzeitschriften leer. O. k., DAS hatte ich eigentlich noch nie gemacht. Aber plötzlich packte es mich. Irgendwoher kam der Drang, unbedingt erfahren zu wollen, was Frauen über Frauen denken, was Männer über Frauen denken, was Männer über Männer denken, was Frauen über Männer denken, was Freundinnen von Frauen über Männer denken usw. Genau die richtige Lektüre für einen Tag am Badesee und die Erweiterung meines zwischenmenschlichen Gefühlshorizonts. Eine regelmäßige Frauenzeitschriftleserin bin ich nicht und werde ich wohl auch nie werden.
Aber irgendwie ist es genau dann am Badeseeufer einfach passiert: Ich habe mich mit einem noch nie dagewesenen Modevirus infiziert. Die späteren Auswüchse meiner akuten Erkrankung fingen eigentlich ganz harmlos an. Erst interessierte ich mich nur für Schuhe. Aber dann… auf dieser verdammt gemütlichen Decke am Badeseeufer, überkam es mich einfach. Langsam stieg in mir dieses Gefühl für Figuren, Formen und Farben auf. Und peng… plötzlich war es um mich geschehen. Wie besessen blätterte ich die einzelnen Zeitschriften durch, bis schließlich alle offen vor mir lagen und ich wie wild drauf los kombinierte … dieses Teil, in dieser Farbe, zu diesem Kleid, mit dieser Tasche und den Accessoires zu diesen Schuhen usw.
Jetzt, fast zwei Monate später, sind die Türen meines Schranks, nun ja, sagen wir, nicht wirklich schließbar. Wer hat eigentlich behauptet, dass es für Molli-Mädchen schwierig ist, etwas zum Anziehen zu finden? Dieser Jemand sei recht herzlich eingeladen bei mir vorbeizuschauen. Aber nur, wenn er oder sie auch eine Idee hat, wie ich diese vermaledeiten Schranktüren wieder zu bekomme ;-).
Und ein weiteres Phänomen griff mit der Zeit als Konsequenz langsam um sich: Das Gefühl, einfach nichts zum Anziehen zu haben. In diesem Moment modischer Verzweiflung finde ich Trost und Stärke in liebevoll verpackten, roten Schmuckstückchen, die in regelmäßigen Abständen zu ihrem wohlverdienten Einsatz kommen: rote Pumps. Etwas Sinnlicheres als diese von Modegöttern geschaffenen Liebeserklärungen an die Lady in Frau gibt es einfach nicht. Ich finde, sie rufen einfach durch ihr Dasein am Fuß das ins Bewusstsein, was Frau ausmacht:
Unbeschwert, frei, sinnlich, sexy sein!
Und das beste an ihnen: Sie gehen eigentlich immer. Ich gebe zu: Ich besitze auch welche, die ich gar nicht tragen kann. Einige sind zu eng, zu klein, lassen die Füße ein wenig an den Seiten heraus quellen und und und … aber egal, dass Gefühl, sie einfach zu besitzen… hach… unbeschreiblich 🙂 Wider jeder Vernunft muss ich sie dann einfach haben.
Warum ausgerechnet rot? Rot ist sinnlich, lustvoll, sexy… eben ganz weiblich, ganz sinnlich, ganz Frau – und da ist es völlig egal, ob mit oder ohne rundlichem Hintern.
Was ist euer „Das geht immer“-Modeteil, das, wenn ihr es anzieht, euch sagt „ach, die Welt ist gut zu mir“?
Wenn ich mich besonders hübsch und weiblich fühlen will, dann muss es ein Kleid sein. Ich habe kein besonderes Lieblingskleid, das ändert je nach Anlass und Laune…. und dann unbedingt tollen Schmuck dazu.
Schuhe geben mir dieses Gefühl leider selten, da ich sehr sensibele Füße haben und tolle Schuhe eher Schmerzen bei mir verursachen, als das Gefühl sexy zu sein. Und Blasen an den Füßen sind leider nicht besonders verführerisch ;). Modetechnisch sind deshalb meine Füße meine größte Problemzone.
Hallo, liebe Buttercup,
jetzt bin ich ganz neidisch. Meine Figur lässt leider leider kein Kleid zu – außer vielleicht das ein oder andere Etuikleid mit V-Ausschnitt. Die sind aber so schwer zu bekommen. Ich bin ein Rock-T-Shirt-Typ.
Deshalb flüchte ich mich in Begleitaccessoires wie Taschen, Schals, Schuhe und Schmuck ;-).
Was mir ein Lächeln auf die Lippen gezaubert hat: „Modetechnisch sind deshalb meine Füße meine größte Problemzone.“
Wie charmant und ehrlich ist das denn formuliert?! Zauberhaft. Das habe ich noch nie gehört, dass Frauen ihre Füße als Problemzone empfinden können. Und ich dachte, Schuhe gehen immer… bin ich in der Frage doch zu Girlie eingestellt?! Ui…
Hab einen tollen Abend, liebe Buttercup.
Molli 🙂
Da siehste mal, jetzt kennst du auch eine Frau für die Schuhe eher Frust als Lust sind. 😉 Schuhe gehen immer stimmt also nicht für jede Frau.
Naja, es gibt schlimmeres,man kann nicht alles haben… dann erfreue ich mich eben an meinen hübschen Kleidern und meinem Schmuck. 😉
Rote Schuhe finde ich auch schön, ich hab auch 3 Paar, auch wenn ich sie kaum trage.
Es beruhigt mich zu wissen, dass ich nicht die einzige bin, die Schuhe kauft und sie dann eigentlich kaum trägt 😀
Ein Hoch auf den Schuhkauf an sich, die schönste Form des Siegeszuges weiblicher Shoppinggelüste… mit einem Mehr-oder-weniger-Happyend 😉
Ich finde Kleidung kaufen aber schöner, das macht mich deutlich glücklicher. 😉 Aber so hat eben jede seine Vorlieben. 😉
Hauptsache Shoppen 😉 😀
lach 😀 genau … und hauptsache man ist mit seiner Beute glücklich 😉
Hallo Molli,
bin ganz Deiner Meinung: Rote Pumps machen aus jeder Frau in Sekundenschnelle eine Diva. Besonders bei monochromen Outfits, die aus Basics bestehen, machen solche Schuhe den großen Unterschied.
Aber Frau sollte sich entscheiden, ob sie den Blick nach unten oder oben lenken will. Da ich den Menschen gerne in die Augen sehe, bin ich ein Schal-Fan geworden. Ein roter, knalliger, gemusterter oder irgendwie interessanter Schal passt zu fast jedem Outfit.
Ob nun Schuh- oder Schal-Fan – beides sind modisch geschickte Schachzüge, um von der Körpermitte abzulenken… 😉
Herzliche Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Liebe Modeflüsterin (was ein bezaubernder Nickname),
lieben Dank für deinen Kommentar.
Oh… natürlich… Schals… ich kann gar nicht zählen, wie viele ich habe… aber ich muss wegen meiner großzügigen Oberweite immer ein wenig aufpassen 😉
Die Mitte und das Unten sind nicht ganz mein Problem….
Aber Ablenkung ist immer gut 🙂
Liebe abendliche Grüße
Molli March